Expertenpositionierung mit Hilfe eines Buches – Ein Mann, ein Wort. Ein Coach, ein Buch?

Ein Mann, ein Wort. Ein Coach, ein Buch? Ein Gastartikel von Nils Terborg zum Thema Expertenpositionierung mit Hilfe eines Buches.

Vor einigen Jahren hatte ich (noch während meines Studiums) den Gedanken, dass es eigentlich eine ziemlich gute Sache wäre, anderen Menschen zu helfen.

Meinen Traum vom Lehrerdasein hatte ich da gerade begraben, also musste was Neues her.

Irgendwann hat mein Vater mir dann von einer Bekannten erzählt, die Coaching machte. Sie flog ständig zwischen Hongkong und Deutschland hin- und her, half CEOs, Vorstandsvorsitzenden und Managern dabei, ihre Unternehmen besser zu führen und verdiente damit 60.000 Euro im Monat.

„Wow, das klingt nach einem Plan“, dachte ich mir.

Menschen helfen und reich werden?

Eigentlich die perfekte Kombination. Und natürlich war ich mit diesem Gedanken nicht alleine.

Tausende andere Coaches gibt es und Coaching Ausbildungen boomen nach wie vor. Man könnte fast meinen, dass jeder zweite Coach davon lebt, andere Coaches auszubilden.

Dabei kann Coaching doch so viel. Eine Ausbildung umfasst nicht nur ein breites Methodenrepertoire, sondern (wenn sie gut ist) geht es auch um das Warum, also um Werte und Haltungen.

In der Theorie kann man mit Coaching also echt viel machen. Bisweilen helfen der Vorstandsvorsitzenden die gleichen Interventionen, wie dem Krankenpfleger oder dem Ehepaar.

Und das ist echt gefährlich!

Coach für…alles?

Denn es macht eine Expertenpositionierung so unglaublich schwierig. Wenn ich alles kann und alles anbiete, dann werde ich als beliebig und austauschbar wahrgenommen.

Und als unprofessionell.

Ich muss mich also auf irgendwas spezialisieren – und mich dadurch nicht nur für eine Option, sondern auch gegen ganz viele andere entscheide. Was Menschen per se ziemlich schwer fällt, macht auch die Expertenpositionierung knifflig.

Aber trotzdem will diese Entscheidung getroffen werden. Und hier kommt nun das Buch ins Spiel.

Wie hilft mir ein eigenes Buch bei meiner Expertenpositionierung?

Ein Buch hat für dich als Coach viele Vorteile…

…darunter einige offensichtliche und einige weniger offensichtliche:

  • Du kommunizierst dein Spezialgebiet (deine Expertenpositionierung) nach Außen: Wer sind üblicherweise deine Kunden, was sind die Themen?
  • Du steigerst deine Aufmerksamkeit, Bekanntheit und Sichtbarkeit mit dem Buch und der Expertenpositionierung
  • Du untermauerst dein Expertenwissen und deine Fähigkeiten: Kannst du überhaupt liefern, was du als Coach versprichst? Mit deinem Buch hast du es bewiesen und steigerst deine Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in dich
  • Es hilft dir bei der Kundengewinnung. Zumindest, wenn die Leser begeistert sind
  • Du verdienst Geld durch den Verkauf des Buches (das wird am Anfang sehr irrelevant sein, später aber interessant!) und vom Folgegeschäft
  • Du ebnest dir den Weg zum Verkauf weiterer Produkte oder Dienstleistungen (z.B. als Speaker) – unglaublich wichtig, denn bis du von Coaching und Büchern alleine leben kannst, kann es lange dauert
  • Alleine dadurch, dass du ab der Veröffentlichung ein Autor bist, wirst du in der Wahrnehmung potenzieller Kunden ein Stück mehr zum Experten
  • Und, last but not least: Du bist gezwungen, ein Konzept zu einem Thema zu erstellen, dir Gedanken über deine Zielgruppe (deine Leser) zu machen und dich dadurch zu positionieren. Aus meiner Sicht illustriert nichts den teilweise abstrakten Positionierungsprozess besser, als das Schreiben eines Buches. Dabei bemerkst du auch gleich, ob dein Expertenthema zu dir passt. Wenn du das Buch nicht hinbekommst, wird du vermutlich auch die Coaching Karriere mit deinem aktuellen Thema nicht stemmen können

Halten wir fest:

Ein Buch zu schreiben, ist nicht nur eine Art Positionierungsprozess oder Bewährungsprobe für dein Expertenthema und deine Expertenpositionierung, sondern lohnt sich als Coach auch aus anderen Gründen. Aber nicht irgendein Buch, sondern ein richtig gutes!

Vom Coach zum Autor

Jetzt hat es einen Grund, dass ein veröffentlichtes Buch den Expertenstatus erhöht:

Es braucht Zeit, Energie, Geld und auch ein paar Fähigkeiten, eines zu schreiben. Ein paar Hürden gibt es also schon.

Als Coaches wissen wir allerdings, dass Krisen immer Herausforderungen sind (ich schwöre feierlich, dass ich diesen Satz ab jetzt nie wieder äußere! ;-) ) und daher ist es vielleicht nicht einfach, aber machbar.

Und im Optimalfall beginnst du jetzt damit.

Ich schlage dafür eine Art und Weise vor, die dich auf jeden Fall deiner Expertenpositionierung ein Stück näher bringt. Fangen wir mit ein paar Fragen an:

1.) Wenn du ein Jahr Zeit zur Verfügung hättest, welches Buch würdest du schreiben?

Gehe davon aus, dass du dir um Zeit und Geld keine Sorgen machen brauchst.

Was wäre Thema deines Buches? Würdest du überhaupt ein Buch schreiben oder die Zeit vielleicht für etwas ganz anderes nutzen?

Notiere dir gerne ein paar Ideen und sortiere dann die aus, die nichts mit deinem Beruf als Coach zu tun haben.

2.) Welches Buch braucht deine Zielgruppe am dringendsten?

Klar, die Leidenschaft zu finden und zu leben ist geil. Aber auch vom Coaching möchte man (zumindest teilweise!) leben.

Von daher bietet sich für die meisten Coaches ein Ratgeberbuch an, das ein konkretes Problem einer konkreten Zielgruppe löst.

Frage dich also, für welches deiner Bücher jemand Geld ausgeben würde!

3.) Was soll das Buch leisten?

Hier kannst du schon mal ein bisschen an die Konzeptionalisierung gehen. Es geht noch nicht darum, irgendwas festzuzurren. Aber schon mal ein paar Dinge aufs Papier zu bringen, ist unglaublich motivierend und ein sehr hilfreiches Kommittent.

Hier kannst du also brainstormen, schon mal ein Inhaltsverzeichnis erstellen und dir über den Aufbau des Buches Gedanken machen.

Im Optimalfall merkst du hier schon, ob die Idee bei dir zündet und du überhaupt Lust hast, das Buch auch zu schreiben. Denn das wird dich immerhin ein paar Monate lang beschäftigen.

Fazit zur Expertenpositionierung mit Hilfe eines Buches:

Nicht jeder Selbstständige (und vielleicht auch nicht mal jeder Coach) braucht ein Buch. Und wenn es ums reine Geldverdienen geht, ist das Schreiben von Büchern zwar ein toller, aber sicher nicht der kürzeste Weg.

Aber gerade wenn du als Coach sichtbar werden möchtest, lohnt sich ein Buch aus mindestens zwei Gesichtspunkten.

Erstens: Das Schreiben eines Buches hilft dir dabei, deine Expertenpositionierung zu konkretisieren.

Zweitens: Das fertige Buch hilft dir wiederum dabei, dich im Markt als Experte zu positionieren.

Es bringt dich näher an deine Zielgruppe und deren Denken heran und statt trockene Marktforschung zu betreiben, bist du produktiv. Am Ende hast du dein Buch in der Hand, mit dem du deine Bekanntheit und Sichtbarkeit als Coach und damit deinen Umsatz steigerst.

Noch Fragen?

Ich liebe Kommentare ;-)

Viel Erfolg beim Positionieren mit Hilfe eines Buches!

Dein Nils

 

Über den Autor:

Blog 20151022 - Bild Nils TerborgAls Anstifter zum Wort stiftet Nils gerne Pläneschmieder, Orga-Suchtis und Traumverwirklicher zum Buchschreiben an. Das schafft er, indem er zum Mutmacher mutiert und zeigt, dass auch Buch-Marketing kein Hexenwerk ist. Unter http://anstiftungzumwort.de/ findet Ihr alles, um Euer Buch Projekt zu starten. In seiner „Freizeit“ schreibt er als „Beziehungscoach“ unter http://nilsterborg.de/ Ratgeber für Menschen, die neben Büchern auch andere Menschen lieben. Irgendwann hat er auch mal germanistische Sprachwissenschaften studiert und eine Coaching-Ausbildung absolviert…

7 Kommentare zu “Expertenpositionierung mit Hilfe eines Buches – Ein Mann, ein Wort. Ein Coach, ein Buch?”

  1. Hallo Herr Kissner,
    ich habe gerade als das Schnellstarter-Paket nach dem Webinar erworben. Meine Website ist zwar gerade neu gestaltet, mein Flyer und Visitenkarten auch, aber nach dem Webinar fallen mir schon wieder Verbesserungen ein.
    Ich freue mich auf das Durcharbeiten ihrer Unterlagen und auf ihre späteren Rückmeldungen.
    Viele Grüße
    Roswitha Fritsche-Voegtle

    1. Eine Webseite ist eh nie fertig. Will man Online Kunden gewinnen, gibt es immer etwas an der Webseite zu tun. Landingpages bauen, Texte schleifen, Design optimieren, Suchmaschinenoptimierung usw…

      Mir fehlt hier noch etwas der Hinweis, dass ein Buch wirklich eine Investition an Zeit&Geld ist und sogar selbst noch vermarktet werden muss und keinen Selbstläufer darstellt. Ich habe schon viele Berater, Trainer und Coaches gesehen, deren Buchveröffentlichung im nichts verpufft ist, weil das drumherum vergessen wurde.

      „Bekanntheit und Sichtbarkeit als Coach und damit deinen Umsatz“ gibt es also nur mit Extra-Arbeit nach dem Buch.

      Beste Grüße
      Andreas Lutz

      1. Ja, ein Buch ist kein Selbstläufer. Selbst dann nicht, wenn ein Verlag dahinter steht. Es bildet m.E. einen Bestandteil der Vermaktung. Auf jeden Fall braucht es eine Strategie und konkrete Maßnahmen, um das Buch als Türöffner wirksam einzusetzen. Vollkommen richtig.

  2. Hallo Nils,
    kann ich voll unterschreiben Deinen Bericht. Denke ich persönlich bereits lange drüber nach.
    Viel schwieriger als ein interessantes, dich positionierendes Buch zu schreiben finde ich persönlich jedoch das Veröffentlichen. Und genau das hemmt bspw. mich, die Feder fließen zu lassen. Wie stellt man denn sicher, dass man ein Manuskript auch auf den Markt bringt. Höre ich von Kollegen, dass sie in Selbstproduktion gehen, finde ich dies nicht den richtigen Weg für mich.
    Hast Du dazu auch Ideen?
    Herzliche Grüße
    Lisa

    1. Hallo Lisa,
      ich leite das an Nils weiter.
      Im Beitrag ging es hauptsächlich darum, die Positionierung als Experte für ein bestimmtes Thema mit dem Buch zu untermauern. Allein deshalb lohnt es sich meiner Meinung anch schon ein Buch zu schreiben. Das Buch dient weniger zum Geldverdienen, sondern vielmehr als Türöffner. Deshalb ist es weniger wichtig ob ein Verlag dahinter steht oder nicht.
      Gruß Oliver

    2. Hi Lisa,
      die Frage ist immer, welches Ziel du verfolgst. Selbstverlag macht beispielsweise Sinn, wenn du schnell schreibst und viel veröffentlichen willst, denn Verlage haben immer eine große Vorlaufzeit.
      Ansonsten ist das natürlich der Haken bei Verlagen, dass man eben nicht sicherstellen kann, dass das Buch angenommen wird :-) So oder so empfehle ich es aber auch nicht, fertige Manuskripte an Verlage zu schicken. Statt einem Manuskript empfehle ich ein kurzes Exposé. Und das dann nicht direkt an einen Verlag, sondern an einen Literaturagenten. Solche Agenturen findest du einfach per Google. Da könntest du dann mal ein paar kontaktieren. Wenn du eine Vorabeinschätzung haben möchtest, kannst du mir auch gerne eine Mail schreiben oder mich auf Facebook kontaktieren!

      LG, Nils

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