Online Coaching als Alleinstellungsmerkmal?
- 8. April 2016
Ein Alleinstellungsmerkmal als Coach aufzubauen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren, fällt vielen Coaches schwer. Ein online gestütztes (Umsetzungs-)Coaching kann hierzu einen Beitrag leisten oder zumindest einen zusätzlichen Nutzen bieten.
Lediglich 8% der Coaches verdienen Ihr Geld ausschließlich mit Coaching. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass 92% andere Einnahmequellen haben und vor allem brauchen*.
Bedeutet das nun, dass es keinen Markt für Coaching gibt?
Oder könnte es sein, dass viele Coaches einfach nicht wissen, wie Sie sich positionieren sollen und ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten, um so Ihren Platz am Markt zu finden? Und welche Möglichkeiten gibt es, ein breiteres Publikum mit Ihrem Coaching anzusprechen, ohne gleichzeitig einen Bauchladen anzubieten?
Sieht man die Zahl der Ratgeber-Bücher und Suchanfragen im Internet an, wird einem schnell klar, dass es sehr wohl einen Bedarf an Coaching gibt. Jedoch wird potentiellen Klienten oftmals nicht klar kommuniziert, was Sie von einem Coaching erwarten können. Was ist der konkrete Nutzen, also das Ergebnis für mich als Klient?
Betrachten Sie beispielsweise verschiedene Angebote Ihrer Mitbewerber, wird sehr oft nicht klar, wen diese genau ansprechen möchten und vor allem wie konkret ihre Unterstützung im Veränderungsprozess auf dem Weg zum gewünschten Ziel aussieht. Die einzelnen Anbieter unterscheiden sich kaum voneinander. Wie soll sich denn da ein Interessent entscheiden? Von einem Alleinstellungsmerkmal ganz zu schweigen.
Anders sein – Alleinstellungsmerkmal aufbauen
Formulieren Sie Ihr Coaching Angebot so konkret wie möglich. Beschreiben Sie klar Ihre Kernkompetenz, Ihre Vorgehensweise und welche Zielgruppe Sie mit diesem Angebot erreichen möchten. Bauen Sie ihr Alleinstellungsmerkmal auf.
Jeder Dienstleister ist unabhängig von seiner Kompetenz individuell. Ihre Art und Vorgehensweise ist einzigartig und spricht somit die Zielgruppe an, die zu Ihnen passt.
Doch dazu sollten Sie Ihr Angebot so präzise wie möglich darstellen.
Dazu kommt, dass Coachings häufig über einen sehr kurz bemessenen Zeitraum von 2-5 Stunden angeboten werden. Denn dieser Kostenaufwand lässt sich einem Klienten relativ leicht vermitteln. Sicherlich ist es möglich, in dieser kurzen Zeit zu inspirieren und einige Ideen und Strategien mit dem Klienten zu entwickeln.
Doch was kommt dann?
Sehr wahrscheinlich kennen Sie, genau wie ich, das Gefühl, nach einem packenden Vortrag voller Motivation und Tatendrang aus dem Raum zu gehen. Sie nehmen sich fest vor die neuen Strategien und Taktiken direkt in Ihren Alltag zu übernehmen.
Doch dort folgt schon bald Ernüchterung, denn der Alltag mit seiner Vielzahl an Eindrücken, Stress und anderen Faktoren lenkt einen sehr schnell ab.
Das lässt viele Details schon nach kurzer Zeit verblassen und sogar gänzlich in Vergessenheit geraten. Ohne Wiederholungen und große Disziplin sind bereits nach wenigen Wochen nur noch rund 15% der gelernten Inhalte übrig.
Diese Tatsache hat der deutsche Psychologe Ebbinghaus bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Vergessenskurve publiziert. Ähnlich wie uns im Falle des oben erwähnten Vortrags geht es auch vielen unserer Klienten nach einer Sitzung. Selbst wenn sie voller Inspiration unser Coaching abschließen und sich dann bemühen das Gelernte in den Lebensalltag zu integrieren.
Im Coaching herrscht oft die Meinung vor, dass das Wecken von Inspiration und die Zielbestimmung für den Klienten ausreichend sind, damit er diesen Change Prozess eigenständig vollenden kann.
Doch Studien zum Umsetzungserfolg im Coaching belegen, dass lediglich 23% dies auch tatsächlich schaffen. Denn genau der Lebensalltag ist es, der den Anfangs enormen Tatendrang durch die Ablenkungen verringert. Zudem konkurrieren die neu erlernten mit unseren alten und gewohnten Mustern. Auch unser Umfeld zeigt uns, dass es oftmals gar nicht so glücklich, mit unseren neuen, ungewohnten und somit auch schwerer kalkulierbaren Verhaltensweisen ist.
Hier bräuchte der Klient weiterhin Unterstützung, um immer wieder an sein Vorhaben erinnert zu werden und um die Erlebnisse bei der Umsetzung so einzuordnen, dass er den eingeschlagenen Weg nicht nach kurzer Zeit wieder verlässt.
Wenn dies jedoch der Fall ist (77% „Rückfallquote), wird er sich – ob bewusst oder unbewusst – Gedanken über die Wirksamkeit eines Coachings machen. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftrags und einer Weiterempfehlung ist somit nicht sonderlich hoch.
Einen Mehrwert bieten
Doch wie können Sie dafür sorgen, dass es Ihren Klienten anders ergeht?
Ihre Klienten sollen die gemeinsam erarbeiteten Ziele dauerhaft erreichen und anderen begeistert von Ihrem Coaching erzählen. Im nächsten Entwicklungsschritt, oder bei der nächsten Schwierigkeit sollen Sie die erste Person sein, an die der Klient herantritt, wenn Unterstützung gebraucht wird.
Es ist richtig, dass viele Themen gar nicht so viele Coaching Stunden benötigen.
Was jedoch den meisten Klienten fehlt, ist eine Begleitung bei der Umsetzung der gewünschten Veränderungen in ihrem Alltag.
Dank der digitalen Medien können Sie heute eine solche Unterstützung in Form eines online Coachings sehr effektiv anbieten und dabei gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten. Sie sind erstmals virtuell mit dem Alltag und somit der praktischen Umsetzung des Klienten verbunden. Sie erhalten auf diese Weise direktes und unverfälschtes Feedback, können – wenn notwendig – eingreifen, justieren und motivieren.
Somit kann der Klient durch das online Coaching zwischen den Sitzungen begleitet und weiter betreut (blended Coaching), oder sogar über reines Online Coaching unterstützt werden.
Sie können Ihre Klienten in einen virtuellen Beratungsraum einladen, in dem er jederzeit die Möglichkeit hat sich schriftlich mit Ihnen auszutauschen.
Hier kann er für sich selbst eine schriftliche Zusammenfassung des Coachings machen und wann immer ihm danach ist über Erfahrungen, Hürden und Fortschritte bei der Umsetzung berichten.
Sie nehmen dabei, ohne ständig verfügbar sein zu müssen die Rolle des Moderators in diesem Change Prozess ein.
Sie können den Klienten durch Lob motivieren und durch gezielte Fragen zur Reflexion anregen. Dabei haben Sie ebenfalls die Freiheit zu antworten, wann es in Ihren Zeitplan passt. In der Regel vereinbart man mit dem Klienten eine Reaktionszeit, z.B. 1-2 Tage.
Der Klient hat nun das Gefühl nicht mehr alleine bei der Umsetzung auf dem Weg zu seinen Zielen zu sein. Er hat auch außerhalb der Sitzung einen Ansprechpartner und kann Teile des Coachings in seinem Verlauf immer wieder nachlesen und eine Art moderiertes Tagebuch führen. Somit ist die Wahrscheinlichkeit des Vergessens auf ein Minimum reduziert.
Gleichzeitig ist auf diese Weise die Chance wesentlich größer, dass die gemeinsam erarbeiteten Ziele auch wirklich dauerhaft und nachhaltig erreicht werden.
In der Folge haben Sie zufriedenere und vor allem erfolgreichere Klienten, was mit der Zeit ganz automatisch zu Empfehlungen, Sichtbarkeit und neuen Aufträgen führt.
3-mal höhere Erfolgsquote
Wie Studien belegen führt diese Begleitung im Coaching zu einer um 3x höheren Erfolgsquote und verschafft Ihnen gegenüber dem Wettbewerb außerdem ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal.
Der Erfolg Ihrer Klienten ist schließlich die Basis für Ihren eigenen Erfolg als Coach.
Nutzen Sie die digitalen Medien also nicht nur für Marketing und Kundengewinnung, sondern erhöhen Sie den Erfolg des Coachings mit einem online basiertes (Umsetzungs-) Coaching und bauen Sie sich gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal und zusätzliches Nutzenversprechen (USP) auf.
Der Autor: Richard Schuy hat seine über 30 jährige Erfahrung als Unternehmer, Coach & Begleiter von Veränderungsprozessen genutzt, um CleverMemo zu gründen. CleverMemo ermöglicht es Coaches & psychologischen Beratern Ihre Klienten erfolgreich online zu begleiten & beraten. Ein sicherer, virtueller Beratungsraum, der alle Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Begleitung von Veränderungsprozessen bietet. Sie können es unter www.CleverMemo.com kostenlos testen.
*Quelle: https://www.coaching-report.de/coaching-markt.html
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Sehr schöner Artikel – genau mein Thema. Ich sehe das ebenfalls so, dass Coaches ihre Kunden unbedingt über längere Zeit an die Hand nehmen sollten. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig. Danke für den Artikel.
Interessante Sichtweise. Tatsache ist, dass nach einem Coaching die KlientInnen oft nicht selbst an sich arbeiten. Mit einer virtuellen Begleitung kann das gelingen. Gibt es bei CleverMemo auch eine Trial-Version?